Hätten Sie gewusst, dass vor 50 Jahren Verkehrsverlagerung erstmals zum Regierungsprogramm wurde?
1967 präsentierte Bundesverkehrsminister Georg Leber (SPD) als Antwort auf massiv steigende Fahrzeug- und Transportmengen, hohe Unfallzahlen und die aufkeimende Umweltbewegung den „Leber-Plan“. Dieser sah unter anderem den weiteren Ausbau des Straßennetzes vor. Zugleich sollten Gütertransporte von der Straße auf Schiene und Binnenschiff verlagert werden. Lebers Absichten stießen auf Widerstand im Transportgewerbe und beim Koalitionspartner CDU/CSU. Der SPIEGEL prophezeite, sein Plan werde „in der Bonner Koalitionsmaschine steckenbleiben.“ Die schließlich umgesetzten Maßnahmen blieben halbherzig und der Straßengüterverkehr wuchs in der Folge ungebremst weiter. 1967 lag seine Verkehrsleistung laut ADAC bei 70 Milliarden Tonnenkilometern auf den westdeutschen Straßen. 2016 waren es - auf dem gesamtdeutschen Netz – schon 472 Milliarden Tonnenkilometer. Der Anteil der Schiene sank und verharrt nach leichter Erholung zwischen 2003 und 2008 seit nunmehr zehn Jahren zwischen 17 und 18 Prozent. Das Versprechen, durch Verkehrsverlagerung Straßen, Menschen und Umwelt zu entlasten, zieht sich zwar seit Lebers Vorstoß durch nahezu alle Partei- und Regierungsprogramme, es ist jedoch bis heute uneingelöst.
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