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Home › Anschreiben zur Betriebsqualität

Anschreiben zur Betriebsqualität

An den Vorstandsvorsitzenden der DB Netz AG Herrn Frank Sennhenn

 

Herrn

Frank Sennhenn

Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG

Theodor-Heuss-Allee 7

60486 Frankfurt am Main

                                                                                                                                                                                                                                                        Berlin, 26. August 2016

 

 

 

 

Betriebsqualität

 

 

Sehr geehrter Herr Sennhenn,

 

mit der aktuellen Qualitätsoffensive verbindet die DB Netz AG ambitionierte Ziele: „Mehr Verkehr auf die Schiene, Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Netzes“: Ausgesprochenes Ziel ist es, die Schiene zur „ersten Wahl“ zu machen. Dies ist auch unser Ziel!

 

Die unterzeichnenden EVU und der Verband stehen im Kern für zwei Fünftel der Güterverkehrsleistung auf Ihrem Netz. Wir sind in den vergangenen Jahren dynamisch gewachsen und wollen die¬sen Erfolgskurs weiter fortsetzen und das Potenzial der Schiene weiter ausschöpfen.

 

Klimaschutz, Verkehrssicherheit und Entlastung überfüllter Autobahnen, so lauten Argumente pro Schiene, die Politik und Kunden überzeugen. Weiter versprechen wir der verladenden Wirtschaft eine Alternative zum immer häufiger unter Qualitätsproblemen leidenden Straßentransport. Leider verliert an dieser Stelle die Schiene zunehmend an Glaubwürdigkeit – durch massive Qualitätsthemen Ihrerseits.

 

Ihr Haus hat die mitunter negative Entwicklung einschlägiger Kennzahlen im „Infrastrukturzu-stands- und -entwicklungsbericht 2015“ dokumentiert. Jüngst stellen die Einschränkungen durch Baumaßnahmen die EVU an der Schnittstelle zum Kunden vor massive Probleme. Wir sind aktuell nur unzureichend in der Lage, Planungssicherheit zu bieten. Die wachsende Zahl an Verspätungen und Zugausfällen steht unserem Qualitätsversprechen entgegen. Dort, wo unsere Kunden eine stabile Angebotsplanung, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit erwarten, verlieren wir zunehmend Vertrauen. Gleichzeitig werden unsere Geschäfte durch Betriebserschwerniskosten und Umsatzausfälle massiv geschädigt. Wir haben in den letzten Monaten einen Einbruch in der Betriebsdurchführungsqualität erlebt, der unserer Analyse nach vorrangig durch zwei wesentliche Faktoren verursacht wurde: Sowohl im Baustellen- als auch im Störungsmanagement erkennen wir strukturelle Defizite, die aus unserer Sicht zu vermeidbaren Problemen führen.

 

Daher möchten wir heute mit diesem Schreiben dringenden Handlungsbedarf aufzeigen. Den beschriebenen Entwicklungen muss massiv gegengesteuert werden. Wir wollen nicht etwa dem Verzicht oder der langfristigen Verschiebung der Bautätigkeit das Wort reden. Schließlich ist sie die Basis für das angestrebte Wachstum. Aber: Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit der Schiene ist eben auch und insbesondere das Vertrauen unserer Kunden – und unsere Glaubwürdigkeit als EVU.

 

Um die Qualität in den Verkehren kurzfristig zu verbessern, sehen wir heute folgende Stellschrauben:

  • Verbessertes Baustellenmanagement
  • Verändertes Kapazitätsmanagement bei Großbaustellen/Engpässen
  • Netzweite Koordination und internationale Abstimmung der Bautätigkeit
  • Verbesserung der Baustellenlogistik bzw. der zugehörigen Folgenabschätzung

In diesem Kontext müssen Bedürfnisse neu austariert werden – sowohl für Regelverkehre als auch für Programm- und Gelegenheitsverkehre, die durch ein verändertes Verlader-Verhalten stark an Bedeutung gewonnen haben. Dabei stellen wir nicht die Priorisierung des Regelverkehrs in Frage, die bislang allerdings praktizierte Ausblendung des Gelegenheitsverkehrs – und damit von ca. 40 Prozent des Güterverkehrs – bei der Kapazitätsbetrachtung führt aber unweigerlich zu Trassierungs- und Qualitätsproblemen.

 

Nicht zuletzt nehmen wir erhebliche Defizite im „Störungsmanagement“ Ihres Hauses wahr. Man¬gelnde Erreichbarkeit der BZ, fehlende Notbesetzungen am Wochenende und die Tendenz zu unkonkreten Antworten im Beschwerdefall führen auf unserer Seite zwangsläufig zu unangemes¬se¬nen Reaktionszeiten und mangelhaftem Informationsverhalten unseren Kunden gegenüber.

 

Mit diesem Schreiben möchten wir ein offenes und sachbezogenes Gespräch anregen. Beispielsweise am Rande der Innotrans würde sich die Gelegenheit bieten, mit einer überschaubaren Anzahl von Geschäftsführern auf unserer Seite und Ihren Experten zusammen zu kommen, um die beschriebenen Themen zu diskutieren.

 

Bei dieser Gelegenheit würden wir Ihnen gerne auch erste Ideen vorstellen, die aus unserer Sicht die aktuelle Situation erheblich entspannen könnten:

 

  • Einführung von Bereitschaftsdiensten
  • Bessere Kapazitätsberechnungen bei der Baustellen- und Engpassplanung
  • Frühzeitiger, echter Dialog zwischen Ihrem Haus und den EVU zur Ermittlung des tatsächlichen
  • Bedarfs bei kapazitätsbeschränkenden Maßnahmen
  • Wiederinbetriebnahme oder Verlängerung von Abstellgleisen und Weichenverbindungen

 

Wir wünschen uns konstruktive Ansätze, um in den Qualitätsthemen für alle Seiten akzeptable Lösungen zu finden. Es ist unsere feste Überzeugung: Wenn alle Akteure – Sie als Infrastrukturbetreiber und wir als EVU – geschlossen hinter den definierten Zielen stehen, können wir weiteres Potenzial auf die Spur bringen und langfristig die Schiene zur „ersten Wahl“ machen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

 

 

Ludolf Kerkeling

Vorstandsvorsitzender

 

Die Namen aller mitzeichnenden Unternehmen entnehmen Sie bitte dem PDF.

 

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