Zum Ergebnis der Güterverkehrstochter des DB-Konzerns nimmt Peter Westenberger, Geschäftsführer der GÜTERBAHNEN, wie folgt Stellung:
„Im überlasteten Organismus DB sorgt die DB Cargo für immer höhere Arztrechnungen. Die DB-Güterverkehrstochter Cargo hat 2022 bei nur moderat gestiegenen Energiekosten und sinkender Leistung den Umsatz zwar etwas (um 5,3 Prozent) gesteigert, aber gleichzeitig das schon seit Jahren negative operative Ergebnis um gut 40 Prozent auf minus 665 Mio. Euro vergrößert. Anders ausgedrückt: DB Cargo hat sich weiterhin Marktanteile durch nicht kostendeckende Preise gesichert. Zum Ausgleich spekuliert sie darauf, dass der Bund noch mehr öffentliche Förderungen lockermacht. Dieses nicht nachhaltige Geschäftsmodell muss in diesem Jahr ein Ende haben. Es kostet den Rest der Güterbahnen-Branche und die Steuerzahler Geld, das überall für Zukunftsinvestitionen fehlt. Noch dazu wird die Branche durch diese Misswirtschaft insgesamt in ein schlechtes Licht gerückt, während sich viele mittelständische Güterbahnen tagtäglich für den Erfolg des Güterverkehrs auf der Schiene abrackern. Die EU-Kommission hat schon deutlich gemacht, dass sie die Wettbewerbsverzerrung durch DB Cargo nicht mehr tolerieren wird. Im Moment trägt die profitable Konzerntochter DB Schenker im Konzernverbund das Defizit von DB Cargo noch mit – dieser Ausgleich wird aber absehbar durch den vorgesehenen Schenker-Verkauf wegfallen. Im Boxen wird dieser Zustand „stehend k.o.“ genannt. Wenn es die Konzernleitung nicht anders kann, muss der Eigentümer dafür sorgen, dass DB Cargo entweder wie ein normales Unternehmen im Güterverkehr betrieben oder kontrolliert an den Markt gebracht wird. Der Schienengüterverkehr ist für die Wirtschaft und den Klimaschutz zu wichtig, um sich Stagnation mit feuerwehrroten Zahlen zu erlauben.“
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