DIE GÜTERBAHNEN finden die Vorwürfe der Mobilfunkanbieter einfach nur unverfroren. Bundesverkehrsministerium und die Bahnbranche hatten sich bereiterklärt, eine bisher für die Kommunikation zwischen Zügen und Stellwerken genutzte Funkfrequenz freizugeben. Im Austausch dazu mussten die Mobilfunkanbieter keine weitere technische Infrastruktur zur Verfügung stellen und konnten Geld sparen, um ihre Versorgungsauflagen aus der 5G-Versteigerung auch entlang von Bahnstrecken zu erfüllen. Die daraufhin notwendige und mit Steuermitteln geförderte Umrüstung auf „gehärtete“ Funkmodule auf allen Triebfahrzeugen bringt den GÜTERBAHNEN selbst genau gesagt: gar nichts.
Dass ein trotzdem sofort gestartetes Umrüstprogramm noch nicht komplett abgeschlossen werden konnte, liegt nicht an dem mangelnden Engagement der privaten Bahnunternehmen. Unterbrechungen in der Materialversorgung und Engpässe bei Werkstattkapazitäten behindern die Umsetzung. Auch das Chaos in den für die Umbauten notwendigen Zulassungsverfahren verlangsamen den Prozess. Vereinbarte Umbautermine wurden seitens der Dienstleister zum Teil um mehrere Jahre verschoben – eine Situation, die auch für DIE GÜTERBAHNEN untragbar, aber nicht beeinflussbar, ist.
Die Freigabe der Funkfrequenz für den Mobilfunk hing und hängt davon ab, dass alle Triebfahrzeuge umgerüstet werden konnten, bevor ein vorgesehenes Einsatzverbot in Kraft tritt, das in den Benutzungsbedingungen der DB Netz (NBN) verankert wird. Da die Sicherheit des Bahnbetriebs im Zweifelsfall bedeutender ist als ein verbesserter Mobilfunkempfang, hat die Bundesnetzagentur die Nutzung der Bahnfunkfrequenz durch die Mobilfunkanbieter konsequenterweise verschoben.
Im Rückblick zeigt sich, dass der zwischen Verkehrsministerium und DB verabredete und den Telekommunikationsdienstleistern mitgeteilte Zeitplan zu optimistisch war. Nach Rücksprachen mit der Branche und den benötigten Dienstleistern sowie dem Eisenbahn-Bundesamt hätte besser berücksichtigt werden können, dass verschiedene Loks verschiedene Anforderungen an den Austausch der Funkgeräte haben und die Dienstleister in der Kürze der Zeit die nötigen Kapazitäten nicht aufbringen können.
Pressekontakt: Daniela Morling, mobil: + 49 151 555 081 83, E-Mail: morling@netzwerk-bahnen.de