Die nicht zur DB gehörigen Güterbahnen wurden nicht bestreikt und haben schon vor dem Streik annähernd 60 Prozent des deutschen Schienengüterverkehrs bewältigt. An den Streiktagen liefen ihre Verkehre planmäßig und wegen der geringeren Auslastung der Schienen sogar etwas schneller durch das Netz. Relevante Störungen in der Infrastruktur wurden nicht verzeichnet und das sollte auch so bleiben.
Berlin, 15. August 2021
Die mehrfache Warnung der DB vor dem „Reißen von Lieferketten“ ist aus Sicht der Güterbahnen überzogen und mit Blick auf die Wachstumspläne aller Güterbahnen kontraproduktiv. Die nicht zur DB gehörigen Güterbahnen wurden nicht bestreikt. Sie haben schon vor dem Streik annähernd 60 Prozent des deutschen Schienengüterverkehrs bewältigt. An den Streiktagen liefen ihre Verkehre planmäßig und - wegen der geringeren Auslastung der Schienen – sogar etwas schneller durch das Netz. Allenfalls mittelfristig könnten bei einer längerfristigen Auseinandersetzung zwischen GDL und DB in wenigen Segmenten für die Verlader Probleme auftreten, wo es bis heute keinen Wettbewerb gibt, also im Einzelwagenverkehr oder bei einigen Grundstoffen.
Relevante Störungen in der Infrastruktur haben wir nicht verzeichnet und das sollte auch so bleiben. Die Tarifauseinandersetzung DB/GDL darf unbeteiligte Bahnunternehmen dort nicht tangieren. Unser Dank gilt an der Stelle sowohl der DB Netz für eine gute Bewältigung der vereinzelten Streiksituationen wie auch der GDL für eine Zurückhaltung in der Infrastruktur.
Streikbedingt haben die Güterbahnen auch bereits einige zusätzliche Leistungen gefahren, die Nachfragen hielten sich aber in Grenzen. So oder so gilt aber, dass Leistungen für die bisherigen Kunden Priorität haben.
In der Tarifauseinandersetzung ergreifen die Wettbewerber keine Partei. Wir hoffen allerdings auf eine schnelle Einigung der Tarifparteien. Die Güterbahnen wollen weiter Wachstum auf der Schiene produzieren. Wesentliche Erfolgsfaktoren des langjährigen Wachstums unserer Unternehmen sind Kundenorientierung und zufriedene Mitarbeiter:innen. Gütertransporteure sollen in einem fair und wettbewerblich organisierten Markt auskömmliche Preise zahlen und sich dafür auf eine hochqualitative Leistung verlassen können. Der Bund sollte sich jetzt und in Zukunft auf seine unstreitigen Aufgaben beim Ausbau und effizienten Betrieb der Infrastruktur, die Innovationsförderung und eine insgesamt klimaorientierte schienenfreundliche Verkehrspolitik konzentrieren.
Pressekontakt: Peter Westenberger, mobil: + 49 170 485 486 4, E-Mail: westenberger@netzwerk-bahnen.de