Statement vom 8. Oktober 2022
Am Vormittag des 8 Oktobers 2022 hat die DB Netz AG den gesamten Zugverkehr in Norddeutschland angehalten und damit für mindestens mehrere Stunden stillgelegt. Begründet wurde dies mit dem Ausfall des digitalen Zugfunksystems GSM-R. Die GÜTERBAHNEN zeigen sich verwundert über diesen Schritt und fordern Aufklärung über die Hintergründe und eine schnellstmögliche Wiederaufnahme des Betriebs. Vor allem im Güter- und Personenfernverkehr erstrecken sich die Folgewirkungen bei der Disposition von Zügen über Tage, im Einzelfall Wochen. Einen Grund für einen Totalstopp ist für die GÜTERBAHNEN nicht zu erkennen, da es ein vorgesehenes Ersatzsystem und die öffentliche Mobilfunknetze gibt.
Der Geschäftsführer der GÜTERBAHNEN, Peter Westenberger, sagte:
„Ein Ausfall des eisenbahnspezifischen Zugfunks GSM-R sollte abgesichert sein. Die DB Netz hat bereits 2011 das auf jeder Lok installierte Systems P-GSM (D) als Rückfallebene benannt, mit dem in einem solchen Fall auf das öffentliche Funknetz umgeschaltet wird. Damit wird auch weiter die sichere Kommunikation zwischen Zügen und Fahrdienstleitern gewährleistet. Darüber hinaus wäre auch mindestens in einem Notbetrieb eine vollständige Nutzung des öffentlichen Mobilfunknetzes möglich. Auf jeder Lok gibt es ein dienstliches oder privates Handy. Die Neigung der DB Netz, immer wieder flächendeckende Betriebseinstellungen zu verfügen, ist fatal für das Eisenbahnsystem.“
Hintergrund: Um eine sichere Steuerung des Zugverkehrs durch den Infrastrukturbetreiber und die Eisenbahnverkehrsunternehmen zu gewährleisten, ist eine ständige Verbindungsmöglichkeit zwischen den Triebfahrzeugführer:innen und den Betreibern des Netzes erforderlich. Hierfür nutzt die Schiene eine eigene Funkfrequenz und ein digitales System (GSM-Rail oder GSM-R). Für den Fall eines Ausfalls hat die DB hier bereits 2011 den Einsatz der Umschaltung auf die Frequenzen des „öffentlichen“ Mobilfunks mit dem System P-GSM (D) beschrieben.
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