„Erleichtert und erfreut“ über das Ergebnis der UN-Klimakonferenz ist der Vorstandsvorsitzende des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen (NEE) e.V., Ludolf Kerkeling. In Berlin sagte er: „Der Vertrag der 195 ist in bestem Sinne wegweisend: Der Anspruch zum Schutz des Klimas wurde erhöht! Zugleich wurde deutlich, dass die bisher vorgelegten Aktionspläne nicht ausreichen, um den Treibhausgas-Ausstoß ausreichend abzusenken.“ Das gelte auch für die EU und Deutschland, so dass nun zusätzliche Klimaschutzpotenziale erschlossen werden müssten.
Dem Verkehr müsse man nun mehr Aufmerksamkeit schenken. Bisher habe man den Sektor verniedlichend als „Sorgenkind“ des Klimaschutzes bezeichnet. Er sei aber spätesten jetzt der Problembär geworden. Sein Anteil an den Gesamtemissionen liege weltweit bei 23 Prozent, die absoluten Emissionen stiegen an und der Verkehr sei weitestgehend vom Erdöl als Energieträger abhängig, zum Beispiel in Deutschland zu 94 Prozent. Lediglich auf der weitgehend elektrisch betriebenen Schiene spielten CO2-arme und –freie Energieträger bisher und in den kommenden Jahren eine bedeutende Rolle.
Kerkeling forderte daher die zeitnahe Überprüfung der verkehrspolitischen Grundlagen in Deutschland und Europa auf ihre Vereinbarkeit mit den Anforderungen von Paris. Dazu gehörten vor allem die steuerlichen Rahmenbedingungen, die Investitionen in die Verkehrswege und die Innovationsförderung. Kerkeling: „CO2-Einsparung ist vor allem im Güterverkehr ohne einen deutlich höheren Anteil der Schiene nicht machbar! Wenn unsere Logistik auch in der CO2-armen Zukunft Weltspitze sein soll, muss sich Berlin jetzt noch mehr um die Modernisierung und den Ausbau der Schiene kümmern! Wir werden als Wettbewerbsbahnen dazu gerne unseren Beitrag leisten!“