Die DB InfraGO AG hat am heutigen Nachmittag die Eisenbahnverkehrsunternehmen per Rundmail informiert, dass die Querung der Elbe in Hamburg für alle Züge mit Ausnahme der Hamburger S-Bahn ab 15. Juli für einen Monat massiv eingeschränkt werden wird. Von morgens 5 bis abends 21 Uhr soll der für den Hafenstandort überlebenswichtige Güterverkehr wegen „kurzfristiger Arbeiten (…) nur im Ausnahmefall“ durchgeführt werden – in der übrigen Zeit wird es praktisch keinen Nahverkehr über die Elbbrücken in/aus Richtung Niedersachsen und Bremen geben. Der Geschäftsführer der GÜTERBAHNEN, Peter Westenberger, kommentiert wie folgt:
„Die DB InfraGO würgt die Eisenbahnquerung des zweitgrößten deutschen Flusses in die zweitgrößte Stadt Deutschlands und den zweitgrößten Hafen Europas für einen Monat ab, um bisher unterbliebene Sanierungsarbeiten durchzuführen. Ausweichmöglichkeiten Fehlanzeige. Es ist unfassbar, dass der Schienenverkehr in Deutschland infrastrukturbedingt derart verwundbar ist.
Zeitgleich mit dem ersten Tag der Sperrung werden DB und Bundesregierung anlässlich der beginnenden Riedbahn-Sanierung mit einer Sperrung, die sogar für fünf Monate angesetzt ist, versuchen, Optimismus zu verbreiten. Appelle an die Geduld von Industrie und Reisenden sind aber nicht ausreichend. Die Sanierung des Schienennetzes muss beschleunigt werden und durch den vorherigen schnellen Ausbau von Umleiterstrecken abgepuffert werden. Speziell an der Elbe muss dringend mit dem schon vor Jahren als Teil des Deutschlandtakt-Konzepts geforderten Ersatzneubau der nächstgelegenen Elbbrücke in Lauenburg samt Streckenelektrifizierung begonnen werden, denn heute befindet sich von Hamburg aus gesehen die erste elektrifizierte und für Güterzüge geeignete Querung des Flusses 166 Kilometer entfernt in Wittenberge.“
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