In der heute veröffentlichten „Karlsbader Erklärung“ fordern Wirtschaft, Politik und Kommunen aus Deutschland und Tschechien die Elektrifizierung und Modernisierung mehrerer Eisenbahnstrecken zwischen Tschechien, Bayern und Sachsen. 20 Jahre nach der EU-Osterweiterung sind viele Eisenbahnstrecken auch in Deutschland immer noch nicht auf einem modernen und leistungsfähigen Stand.
DIE GÜTERBAHNEN unterstützen die länderübergreifende Initiative „mit großer Freude und der hohen Erwartung, dass auch in den südöstlichen Regionen Deutschlands endlich die Umstellung von Diesel-Inseln zu Elektro-Oasen gelingen wird.“ GÜTERBAHNEN-Geschäftsführer Peter Westenberger sagte am Rande der Veranstaltung in Karlovy Vary weiter: „In der vor 35 Jahren durch den Fall des Eisernen Vorhangs wieder durchlässig gewordenen Region sind ein europäisches Bewusstsein und das Zusammenwachsen unübersehbar. Nur die besonders energieeffiziente Eisenbahn wird in weiten Teilen Ost- und Nordbayerns wie auch auf vielen sächsischen und tschechischen Strecken immer noch mit Diesel, einem endlichen Kraftstoff des vergangenen Jahrhunderts, betrieben. Das muss jetzt schnell beendet werden."
Der Schienenverkehr setzt Strom besonders effizient in Reisen und Transporte um. Zugleich ist der Güterverkehr auf hohe Leistungen angewiesen, die ohne Diesel im Fernverkehr nur über eine elektrische Oberleitung bereitgestellt werden können. Der Schienentransport mit Stromantrieb wirft eine mehrfache Dividende ab. Durchgehende, schnellere und kostengünstigere Transporte senken Klimaemissionen und Lärmbelastung. Zugleich sind sie vielfach die notwendige Voraussetzung, um Verkehre von der Straße auf die Schiene zu verlagern und dadurch noch deutlich größere Einsparungen von Energie, Treibhausgasen, Lärm und Flächenbedarf zu erreichen. Westenberger: „Die Gründe dafür, dass in ganz Deutschland bis heute nur 62 Prozent des Schienennetzes eine Oberleitung haben, sind vor allem in der Politik zu suchen. Der Bund stellt seit vielen Jahren zu wenig Budget für die Elektrifizierung zur Verfügung und seinem Infrastrukturbetreiber fehlen ausreichend starke Anreize und eigene Mittel, um Oberleitungen nachzurüsten.“
Die GÜTERBAHNEN zeigen seit Jahren durch starkes Wachstum auf der bisher einzigen durchgehend elektrisch befahrbaren grenzüberschreitenden Eisenbahnstrecke im tschechisch-sächsischen Elbtal, dass die Schiene ihre systematischen Stärken im Güterverkehrsmarkt zur Geltung bringen kann. Allerdings müssen moderne Anlagen und Ersatzstrecken mit dem gleichen Standard existieren, so dass im Regelfall UND bei Bauarbeiten oder Störungen der Verkehr zuverlässig fließen kann.
Um Industrie, Handel sowie Land- und Forstwirtschaft noch besser auf der Schiene zu bedienen und die Resilienz des Schienennetzes zu stärken, setzen sich die GÜTERBAHNEN seit vielen Jahren für die Elektrifizierung der wichtigen ost- und nordbayerischen Eisenbahnstrecken sowie der Grenzübergangsstellen nach Tschechien ein. Dass die besonders wichtigen Elektrifizierungen Hof-Marktredwitz-Regensburg und Nürnberg-Marktredwitz-Cheb, aber auch Nürnberg-Schwandorf-Furth im Wald sowie Dresden-Görlitz in der Vergangenheit immer wieder gestoppt wurden, ist aus Sicht der GÜTERBAHNEN ein schlimmes Symbol dafür, dass die Verkehrspolitik einfache und hoch wirksame Verbesserungen beim Schienenverkehr zu gering schätzt. Westenberger: „Umso mehr freuen wir uns, dass die Spitzen der Verkehrsministerien aus Prag, München und Dresden sich heute mit der „Karlsbader Erklärung“ als moderne Europäer im besten Sinne zeigen.“
Pressesprecherin
morling(at)netzwerk-bahnen.de
+49 151 555 081 83