Die DB InfraGO AG hat soeben in einem Pressetermin ihre Pläne für die Korridorsanierung zwischen Hamburg und Berlin erläutert. Neuigkeiten finden sich darin für DIE GÜTERBAHNEN keine wieder. Vor allem die Umleitungen bergen weiterhin Konfliktpotenzial, da die Strecke mit fast 300 Kilometern Länge wesentlich höhere Ansprüche an ein Umleiterkonzept stellt als die im Dezember zu Ende gegangene Sanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Die eigentliche Feuerprobe der Korridorsanierungen kommt also noch. Peter Westenberger, Geschäftsführer der GÜTERBAHNEN, kommentiert:
„Ob eine neunmonatige Sperrung der Verbindung zwischen den größten deutschen Städten verantwortbar ist, bleibt offen. Bisher liegt kein abgestimmtes Umleiterkonzept vor und es sollte auch nicht stückchenweise bekannt gemacht werden. Die bitter nötige Diskussion mit den Güterbahn-Unternehmen soll erst am 22. Januar stattfinden. Wenn 200 Kilometer Umweg gefahren werden müssen und die Züge dort noch auf Baustellen, unbesetzte Stellwerke und gestörte Anlagen treffen, muss die DB nachbessern und finanziellen Ausgleich leisten. Sonst ist die Wettbewerbsfähigkeit der Güterbahnen massiv bedroht. Neben den Umleiterverkehren bleibt für uns die größte Frage, wieso neun Monate Sperrung nötig sein sollen, wenn der Umfang der Sanierung aus Kostengründen eingedampft wurde. Wir erwarten zu all dem detaillierte Antworten.
Wo das Kind bereits in den Brunnen gefallen sein dürfte, ist bei der Ertüchtigung der Umleiterstrecken: Wir haben zügig nach Bekanntwerden des Konzepts vorgeschlagen, das zweite Gleis zwischen Uelzen und Stendal wiederherzustellen und das dritte Gleis zwischen Berlin und Stendal zu elektrifizieren, um mit wenig Aufwand einen schnellen Kapazitätssprung zu machen. Beide Projekte waren längst in Planung und wurden dennoch nicht angegangen. Das zeugt nicht von gutem Willen gegenüber den Herausforderungen der Güterbahnen.“
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