Die Verkehrspolitik gehört zu den besonders kontrovers behandelten Themen in den Koalitionsverhandlungen. Das NEE wendet sich mit seinen Vorschlägen zu mehr Klimaschutz im Güterverkehr an die Ampel-Koalitionäre.
Sehr geehrte Herren,
ganz offenbar gehört die Verkehrspolitik zu den besonders kontrovers behandelten Themen in den Koalitionsverhandlungen. Die Wissenschaft und das Umweltbundesamt haben sehr deutlich gemacht, dass der notwendige relevante Beitrag des Transportsektors zur Erreichung der Klimaschutz- und weiterer politischer Ziele nur mit grundsätzlich bekannten, aber bisher nicht verfolgten Strategien zu erschließen ist. Konkret muss
Vor allem der Güterverkehr, der deutlich stärker als der Personenverkehr wächst und mit Ausnahme der Eisenbahn bisher ausschließlich fossile Energieträger nutzt, muss auf einen grundsätzlich neuen Kurs gebracht werden.
Formelkompromisse oder Ziele, die nicht mit validierten Maßnahmen hinterlegt sind, helfen an dieser Stelle nicht.
Im landgebundenen Güterverkehr ist völlig klar, dass bei längeren Transporten die Schiene oder die Schiene plus elektrische Straßenfahrzeuge im Vor-/Nachlauf immer deutlich energieeffizienter sein werden als jede diskutierte Antriebstechnologie im Straßengüterfernverkehr. Ebenso klar ist, dass beim gegenwärtigen Dieselpreisniveau klimafreundlichere Antriebe von Straßenfahrzeugen planetenfern von der Wettbewerbsfähigkeit sind – dies gilt in besonderem Maße für synthetische Kraftstoffe aus erneuerbar erzeugtem Strom.
Schon weil die Mittel für eine flächendeckende Subventionierung fehlen, setzen wir uns bei Ihnen sehr klar für eine klare Priorität der Schiene als Rückgrat moderner Logistikketten ein.
Alle drei o.g. Ziele werden durch die Internalisierung externer Kosten und den Verzicht bzw. Abbau kontraproduktiver Subventionen und die Allokation knapper Mittel nach klaren Prioritäten unterstützt. Umgekehrt würde eine Beibehaltung des Status quo oder marginale Veränderungen auch im Transport keine Veränderung der Trends nach sich ziehen, ergo die Verkehrspolitik zur umstrittenen Dauerbaustelle der Koalition des Aufbruchs machen.
Aufbauend auf unserem Schreiben vom 29./30. September wollen wir daher die wichtigsten Stellhebel benennen:
Eine leistungsfähige Transportbranche muss wettbewerblich organisiert sein, um Innovation und Kundenfreundlichkeit zu gewährleisten. Verkehrs- und umweltpolitische Ziele der Regierung wird sie nach Maßgabe der staatlicherseits gesetzten Rahmenbedingungen leisten. Unsere Unternehmen sind bereit!
Mit freundlichen Grüßen
Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender
Peter Westenberger, Geschäftsführer