Nach Tagesspiegel-Angaben soll Berthold Huber, bislang für den Personenverkehr zuständig, die Nachfolge von Ronald Pofalla als Infrastrukturvorstand antreten. Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender der GÜTERBAHNEN, kommentierte heute in Berlin:
„Diese geplante Personalrochade bei der DB ist eine Bankrotterklärung des Verkehrsministers und der Ampel. Angekündigt war noch vor wenigen Tagen ein „Konzept“ zur Behebung der Qualitätsprobleme. Jetzt gibt es zum wiederholten Mal statt Transparenz und überfälliger Strukturreformen nur einen DB-internen Postenwechsel langjährig Verantwortlicher. Und was für einen: Die drei Top-Manager des DB-Personenverkehrs sollen demnach in neuen Funktionen die Infrastrukturprobleme der Eisenbahn lösen. Das ist auch im Interesse der Wettbewerber und speziell alle Güterbahnen. Eckpfeiler für die im Koalitionsvertrag vorgesehene „kleine Infrastruktur-Bahnreform“ gibt es auch nach einem halben Jahr nicht. In dieser Situation kann die jetzt angekündigte Entscheidung keinen Vertrauensvorschuss erwarten. Besonders wenig Hoffnung auf Besserung für die Kunden im Schienenverkehr erweckt die Tatsache, dass niemand von außen Impulse in die Selbstregulierungs-Blase der DB hineintragen, sondern die im „integrierten“ Konzern schon bisher beteiligten Manager das Blatt wenden sollen. Offenbar wollten sich der Verkehrsminister, die Ampel-Fraktionen und die frisch ernannten Aufsichtsratsmitglieder nicht lange mit den Details aufhalten und sich vielleicht noch die Finger schmutzig machen. Diese Entscheidung wird das System Schiene nachhaltig schädigen, weil die Ampel das „window of opportunity“ des Regierungswechsels nicht nutzt.“
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