Die Deutsche Bahn hat heute morgen eine Bilanz der ersten 100 Tage nach Wiederinbetriebnahme der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim veröffentlicht. Neben kleinen Eingeständnissen zum Verbesserungspotenzial fehlen jedoch zwei der elementarsten Aspekte: Zum einen eine ehrliche Aufarbeitung der Kostensteigerung des Projekts. Die Kosten stiegen im Laufe der Jahre von 500 Millionen (September 2022) auf nun 1,5 Milliarden Euro. Zum anderen wird nicht erwähnt, dass eine um 27 Prozent niedrigere Störungshäufigkeit von Infrastrukturelementen nach mehreren Wochen Betrieb sehr weit entfernt ist von den ursprünglich angekündigten Zahlen: 80 Prozent (DB) bzw. 100 Prozent (Bundesminister Volker Wissing). Peter Westenberger, Geschäftsführer der GÜTERBAHNEN, kommentiert:
„DIE GÜTERBAHNEN widersprechen dieser uneingeschränkten Gute-Laune-DB-Darstellung und verlangen eine ehrliche Aufarbeitung. Die Kostensteigerung auf das Dreifache ist weiterhin nicht erklärt, gleichzeitig versucht man durch mediale Darstellung, die Kosten hätten sich lediglich von 1,3 auf 1,5 Milliarden und damit um 15 Prozent erhöht, das Ausmaß kleinzureden.
Auch die fehlende Transparenz und Aufarbeitung, wieso die Verbesserung der Störanfälligkeit so weit vom angekündigten Maße entfernt ist, ist für uns inakzeptabel. Die Sanierung des Netzes durch die DB InfraGO kann mit solchen Werten und vor allem dieser Intransparenz nicht funktionieren. Ich möchte nochmal daran erinnern, dass die InfraGO angeblich gemeinwohlorientiert agieren soll. Offenlegung von negativen Aspekten zur Information von Politik, Bevölkerung und Kunden gehört augenscheinlich nicht dazu. Hier muss die künftige Regierung dringend zu mehr Transparenz zwingen, anders wird es nicht funktionieren.“