Die unnötig hohen Defizite der DB belasten den Bundeshaushalt und den Ruf des Systems Schiene, das aus weit mehr Unternehmen als der DB besteht. Wirtschaftlich werden die Schmerzen durch die glänzenden Geschäfte mit umweltproblematischen Güterverkehren von DB Schenker, Monopolgewinne der DB Netz und einen starken Gewinnanstieg bei DB Energie gelindert.
Statement des NEE vom 31. März 2022
Die heute veröffentlichten Zahlen der Deutschen Bahn zeigen erneut das Bild eines Konzerns, der dringend reformiert werden muss. Peter Westenberger, Geschäftsführer des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen, kommentierte die Bilanz in Berlin:
„Die DB AG in ihrer jetzigen Verfassung ist nicht zukunftsfähig, mangelnde Effizienz ist nicht „pandemiebedingt“. Die unnötig hohen Defizite der DB belasten den Bundeshaushalt und den Ruf des Systems Schiene, das aus weit mehr Unternehmen als der DB besteht. Wirtschaftlich werden die Schmerzen durch die glänzenden Geschäfte mit umweltproblematischen Güterverkehren von DB Schenker, Monopolgewinne der DB Netz und einen starken Gewinnanstieg bei DB Energie gelindert. Für den Konzern werden Einnahmen aus Fördermitteln und konsumtive Bundeszuschüsse immer wichtiger.
Ausgerechnet auf der Schiene läuft es bei der DB nicht rund, Fern- Nah- und Güterverkehr weisen zusammen ein negatives EBIT von 2,7 Milliarden Euro aus. Die Monopoltochter DB Netz dagegen weist wie vorab gemeldet ein EBIT von plus 334 Mio. Euro aus, so dass nach den geltenden konzerninternen Verträgen die Wettbewerber der DB über Trassenpreise die Defizite der DB-Verkehrsunternehmen mitfinanzieren. Das ist ein Fall für die Wettbewerbsbehörden der EU.
Während Investitionsmittel des Bundes für die Infrastruktur weiterhin nicht vollständig abgerufen werden, feiert sich die DB für gestiegene Investitionen, doch die nutzbare Netzlänge wurde 2020 um nur 2 (in Worten „zwei“, in Prozent 0,006) Kilometer erweitert und die Zahl der für effizienten Betrieb notwendigen Weichen wurde erneut um 178 vermindert. Die DB Netz ist offenbar nicht in der Lage, die eklatanten Kapazitätsmängel auf der Schiene wirksam zu beheben.“
In einer Presseinformation vor zwei Tagen wies der Verband bereits auf die Gefahren durch Wettbewerbsverzerrungen hin und forderte in einem Brief den Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing auf, tätig zu werden. Die Presseinformation finden Sie hier.
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