Die DB InfraGO AG will im Jahr 2026 eine weitere Erhöhung der Trassenpreise um im Mittel knapp 20 Prozent beantragen. 2026 soll vor allem der Schienenpersonennahverkehr überproportional hohe Preissteigerungen für die Nutzung der Schienen hinnehmen.
Für DIE GÜTERBAHNEN ist dies kein Grund zum Aufatmen. Genau betrachtet muss die DB InfraGO versuchen, mit einer mutwillig von der Bundesregierung zerstörten Arbeitsgrundlage Preise für den Güter- und Personenverkehr auf der Schiene zu finden, die keine der sogenannten Verkehrsarten zufriedenstellen, aber alle aus dem Verkehrsmarkt preisen werden. GÜTERBAHNEN-Geschäftsführer Peter Westenberger kommentiert den heute erschienenen Bericht der Süddeutschen Zeitung wie folgt:
„Das 2016 beschlossene Trassenpreissystem kollabiert vor unseren Augen. Ein Preisschock jagt den nächsten. Statt der für lange Zeit üblichen gut zweiprozentigen jährlichen Trassenpreiserhöhungen, verlangt die gemeinwohlorientierte DB InfraGO 2025 im Mittel sechs und 2026 fast zwanzig Prozent mehr. Mal trifft es wie in 2025 besonders den Güter- und Fernverkehr, 2026 soll es der Nahverkehr sein. In den Folgejahren drohen noch absurdere Aufschläge. Während der Verkehrsminister die Entwicklung „genau beobachtet“, verursacht die Bundesregierung selbst den größten Teil der Aufschläge durch Eigenkapitalerhöhungen und Darlehen an die DB. Die bislang üblichen Baukostenzuschüsse zur Finanzierung der Infrastruktur hätten das vermieden. Der Bundestag muss diesem Spuk ein Ende setzen und das Eisenbahnregulierungsgesetz ändern. Ein gemeinwohlorientierter Schieneninfrastrukturbetreiber muss – genau wie die Autobahn GmbH - keine Gewinne erwirtschaften. Die im Gesetz seit 2016 existierende preistreibende Kopplung des Gewinnanspruchs an die Eigenkapitalhöhe muss in diesem Herbst abgeschafft werden.“
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