Die Deutsche Bahn hat soeben bekanntgegeben, dass sie heute den Verkauf der Logistiktochter DB Schenker an die dänische Logistik-Gruppe DSV abgeschlossen hat. Der Unternehmenswert betrug 14,3 Milliarden Euro. Peter Westenberger, Geschäftsführer der GÜTERBAHNEN, kommentiert:
"Mit dem Verkauf endet eine Ära der strategischen Verirrung – bei der DB wie beim Bund. Nie wurden die beim Kauf von Schenker 2002 ins Feld geführten „Synergien“ zwischen dem Schienengüterverkehr der DB und dem auf Straße sowie See- und Luftfracht und Kontraktlogistik fokussierten Essener Unternehmen gehoben. Schenker und Cargo existierten nebeneinander. Während die klimaproblematische Logistik von DB Schenker unter den politisch gesetzten Rahmenbedingungen wuchs, schrumpfte DB Cargo und orientierte sich immer mehr an staatlicher Unterstützung. Offiziell wollte die Politik weder das eine noch das andere. Ein warnendes Beispiel für eine unklare oder gar fehlende Eigentümerstrategie des Bundes.
Dass der Verkaufserlös zur Tilgung von DB-Schulden verwendet werden soll, ist der nächste strategische Fehler. Richtig angelegt wären die 14,3 Milliarden Euro Erlös, die eigentlich dem Bund zustehen, als Grundstock des Eisenbahninfrastrukturfonds, den sich die neue Koalition gerade vorgenommen hat. Schuldentilgung senkt bei der DB nicht nur den Zinsaufwand, sondern auch die Hemmungen, neue Schulden zu machen."