Das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) e.V. begrüßt die heute vom Verkehrsausschuss des Bundestages beschlossene Innovationsförderung für umweltfreundliche Schienenantriebe. NEE-Vorstandsvorsitzender Ludolf Kerkeling sagte in Berlin dazu: „Die Parlamentarier von Regierung und Opposition haben damit ein wichtiges Signal gegeben!“
Im kommenden Jahr will Berlin fünf Millionen Euro für die weitere Entwicklung von Alternativen zum Dieselantrieb bereitstellen. Kerkeling: „Richtig ist: Elektromobile sind schon heute in größerer Zahl nur auf der Schiene zu finden.“ Obwohl erst rund 60 Prozent des deutschen Eisenbahnnetzes elektrifiziert sind, würden darauf über 90 Prozent der Verkehrsleistung energieeffizient und CO2-arm mit elektrischen Zügen erbracht. Es gebe aber immer noch im Güter- und Personennahverkehr zu viele Fahrten, die komplett mit Dieselfahrzeugen durchgeführt würden, weil ein Teil der Strecke nicht elektrifiziert sei.
Daher müssten einerseits weitere Strecken, etwa von Hof nach Regensburg, schneller einen Fahrdraht bekommen als das bisher vorgesehen sei. Das Netzwerk sieht hierfür das zeitgleich im Bundestag zu beratende Bundesschienenwegeausbaugesetz als richtiges Instrument an.
Für die übrigen Strecken und als sehr schnell wirksame Maßnahme empfiehlt der Verband der Wettbewerbsbah-nen im Schienengüterverkehr den Einsatz von Hybridantrieben, die allerdings in der Anschaffung noch deutlich teurer sind als reine Dieselmaschinen. Der Start der vom Verkehrsausschuss beschlossenen Förderung werde sicher als Impuls für die Beschaffung und Weiterentwicklung der schon in einigen Fahrzeugen eingesetzten Technologie begriffen. Hybridantriebe würden im Betrieb deutlich niedrigere CO2- und Lärmemissionen verursachen.
Kerkeling: „Das vorgesehene Fördervolumen ist noch sehr überschaubar. Das ist für den Start in Ordnung, eine deutliche Steigerung sollte aber eingeplant werden.“ Finanziellen Spielraum dafür habe der Bund ohne Weiteres, wenn man sich den äußerst schmalen Mittelabfluss bei der E-Pkw-Kaufprämie ansehe. Kerkeling: „Die Anschaffung von Hybridlokomotiven im Schienengüterverkehr zu fördern, hat nach unserer Berechnung einen 13-mal höheren CO2-Minderungseffekt, das ist gut angelegtes Geld.“