Nicht nur die Eisenbahnbranche, sondern auch das ganze Land hält den Atem an: Denn heute startet die Korridorsanierung Hamburg-Berlin mit einer gesperrten Streckenlänge von insgesamt 384 Kilometern. GÜTERBAHNEN-Geschäftsführer Peter Westenberger nimmt von der Baustelleneröffnung vor Ort in Ludwigslust wie folgt Stellung:
„Mit dem heutigen Startschuss der Korridorsanierung Hamburg-Berlin beginnt für den deutschen Schienengüterverkehr eine Hochbelastungszeit von neun Monaten. Wenngleich saniert werden muss, sind Güterzüge ab heute gezwungen das eisenbahnfreie Dreieck zwischen Hamburg, Schwerin und Berlin so weiträumig zu umfahren, dass zusätzliche Wegestrecken zwischen 105 und 195 Kilometer für sie anfallen. Die dabei entstehenden Mehrkosten haben das Potenzial, einzelnen Eisenbahnverkehrsunternehmen die unternehmerische Luft zum Atmen abzuschnüren. Um zu verhindern, dass Ladung von der Schiene auf die A 24 abwandert, müssen durch Umleiterrouten entstehende Zusatzkosten für Energie, Personal und Fahrzeuge auch für den Schienengüterverkehr erstattet und in das Projektbudget aufgenommen werden, wie es bereits für den Schienenpersonennahverkehr der Fall ist.
Unsere eindringliche Forderung geht an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder, unverzüglich einen unabhängigen Projektbeirat einzurichten. Eine externe Begleitung könnte nicht nur Beschleunigungspotenziale der Sanierung effizient identifizieren, sondern auch die Einhaltung der Zusagen und des Budgets kontrollieren – damit eine vorzeitige Inbetriebnahme der Strecke vor dem momentan geplanten Ende zum 1. Mai 2026 möglich ist. Dafür wünschen wir allen beteiligten Firmen und Bauarbeiter:innen einen milden Winter und alles Gute für die anbrechenden Sanierungsarbeiten.“