Vor zwei Jahren, am 20. Juni 2023, startete der GÜTERBAHNEN-Blog DB-Watch – als Monitoring-Projekt, um strukturelle Schwächen sowie Intransparenz- und Umsetzungsprobleme in der Arbeit des Infrastrukturbetreibers DB InfraGO sichtbar zu machen. Damals galt: Wenn Transparenz und Kundenorientierung in der DNA des Unternehmens angekommen sind, nehmen wir die Seite wieder vom Netz.
Zwei Jahre später lautet das Fazit: Die Seite muss weiter online bleiben. Noch immer ist kaum zu erkennen, ob und wo es tatsächlich Fortschritte bei der DB InfraGO und ihren Projekten gibt. Noch immer rückt der Konzern nur sehr widerwillig Informationen umfangreich und transparent raus. Noch immer sind die Ankündigungen größer als die umgesetzten Taten. Noch immer werden Trassen durch Stellwerksausfälle oder schlecht koordinierte Baustellen kurzfristig unbrauchbar. Noch immer ist der Begriff „gemeinwohlorientiert“ bei der DB InfraGO mehr PR als Realität.
Neele Wesseln, Geschäftsführerin der GÜTERBAHNEN kommentiert zwei Jahre Dokumentation: „Mit DB-Watch machen wir sichtbar, was die InfraGO lieber verbergen würde: unzureichende Planungen und Umsetzungen, mangelhafte Kommunikation und Umwege, die jeder ökonomischen Vernunft widersprechen. Ein Infrastrukturunternehmen in öffentlicher Hand, das sich gemeinwohlorientiert nennt, muss sich an genau diesem Anspruch messen lassen. Und da reicht PR nicht – da zählen nur spürbare Verbesserungen im Betrieb.“
Die heute veröffentlichten Einblicke in reale Laufwege von Güterzügen, die die InfraGO ihren Kunden aufzwingt, zeigen eindrücklich, dass mit der Gründung der DB InfraGO im Januar 2024 die Probleme nicht gelöst wurden. „Das größte Wachstumshemmnis für Güterbahnen ist die Infrastruktur. Der Ball muss nun im Verkehrsministerium liegen: Wenn die Steuerung der InfraGO besser wird, kann es auch die Qualität werden – dann braucht es DB-Watch in vier Jahren vielleicht nicht mehr“, so Wesseln.
Bis dahin dürfte DB-Watch weiter anwachsen, indem Updates bestehender Recherchen aufbereitet werden: Zur Umsetzung des Gemeinwohls bei der InfraGO, den Korridorsanierungen, Kleinen und Mittleren Maßnahmen, dem 740-Meter-Netz, dem Weichen-Analysetool DIANA, Stellwerksausfällen und dem Digitalisierungsprojekt TAF/TAP TSI.
Leiterin Kommunikation
morling@netzwerk-bahnen.de
+49 30 5314 9147-1
+49 151 555 081 83