Bis zu 52 Lkw ersetzt ein Zug. Wieso dann Zahl 740? Hier gibt es mehr Informationen.
740 Meter ist die maximale oder auch Standard-Länge eines Güterzuges, auf die sich die europäischen Eisenbahnen geeinigt haben. Bis zu 52 Lkw ersetzt ein Zug. Theoretisch könnten die modernen Lokomotiven auch noch längere Züge auf die übliche Geschwindigkeit von 100 km/h bringen, außer wenn sehr schwere Güter transportiert werden. Gelegentlich begrenzt auch die sogenannte Grenzlast die Zuglänge: bei starker Steigung oder Gefälle muss Rücksicht auf das Anfahren und Bremsen am Berg und auf die zwischen den einzelnen Wagen wirkenden Kräfte an den Zughaken genommen werden. Der 740-Meter-Richtwert ist vor allem für die Infrastruktur wichtig. Güterzüge, die von schnelleren Personenzügen überholt werden oder warten sollen, benötigen dafür ausreichend lange Nebengleise. Gibt es auf den teils über 1000 Kilometer langen Fahrten eines Güterzuges keine 740 Meter langen Überholgleise, muss der Zug eingekürzt gefahren werden. Zugleich gilt vereinfacht: Geld verdienen Güterbahnen mit den letzten Wagen. Jeder Wagen erhöht die Einnahmen, während Personal-, Trassen- und Energiekosten des Zuges unverändert bleiben. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene zum Lkw zu verbessern und die knappen Streckenkapazitäten besser zu nutzen, müssen wichtige Überhol- und Abstellgleise und Umschlagterminals auf 740 Meter verlängert werden. Kein großes Ding eigentlich. Von einem bereits 2010 von Güterbahnen und DB Netz ausgearbeiteten Programm mit 75 Einzelprojekten, haben DB Netz und Bundesverkehrsministerium gut zehn Jahre später allerdings nur 15 umgesetzt – der Rest soll teils bis 2030 fertiggestellt werden. Hier muss mehr Tempo rein.
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