Einen eigenen „Fünf-Punkte-Aktionsplan für die DB“ hat das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) vor der dritten Krisenrunde von DB und Bundesverkehrsministerium veröffentlicht.
Einen eigenen „Fünf-Punkte-Aktionsplan für die DB“ hat das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) vor der dritten Krisenrunde von DB und Bundesverkehrsministerium veröffentlicht. NEE-Vorstandsvorsitzender Ludolf Kerkeling: „Klar ist: weder ein personeller Wechsel an der DB-Spitze noch Kapitalerhöhungen oder neue Gesetze aus Berlin allein können die Krise entschärfen. Berlin muss dafür sorgen, dass der DB-Konzern die von ihm verwaltete, monopolistisch organisierte Schieneninfrastruktur für alle im Wettbewerb stehenden Unternehmen vom Hemmschuh zum Erfolgsfaktor macht.“
Kerkeling weiter: „Sowohl die DB als auch der Bund müssen jetzt die Probleme an der Wurzel packen. Die Wettbewerbsbahnen und ihre Kunden brauchen dringend mehr Kundenorientierung und mehr Kapazität von den Infrastrukturunternehmen des Bundes.“ Sicher werde dabei auch der Bund mehr Geld in die Hand nehmen müssen, um auch in diesem Politikfeld `Germany’s low-investment culture´ (The Economist) zu beenden. „Wir haben wenig Vertrauen, dass der kürzlich angekündigte DB-Fünf-Punkte-Aktionsplan die weitere Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Systems Schiene verhindern kann“, so Kerkeling, „und haben daher formuliert, welchen Fünf-Punkte-Plan wir uns von der DB wünschen würden.“
1. Wir minimieren die von uns verursachten vermeidbaren Störungen
Oberste Priorität hat für uns die Minimierung vermeidbarer Störungen des Schienenverkehrs durch unsere eigenen Unternehmen. Als Sofortmaßnahme organisieren wir unsere Baustellen, unsere Dienstpläne und die Instandhaltung unserer Züge besser als bisher.
2. Wir hören auf, das Schienennetz zu schrumpfen und lassen es schneller wieder wachsen
Wir setzen dem Abbau der Schieneninfrastruktur ein Ende. Wir erhalten dadurch im bestehenden Netz Kapazität und Reserven. Wir reaktivieren stattdessen Gleise und Strecken und bauen bestehende Strecken beschleunigt aus. Unsere Infrastruktursparten werden wir an den bestehenden und absehbaren künftigen Bedürfnissen aller Eisenbahnunternehmen ausrichten und kundenorientiert und gewinnfrei betreiben.
3. Wir bringen mehr Menschen vor Ort zum Einsatz
Wir stellen netto mehr Mitarbeitende ein, die überwiegend an Ort und Stelle tätig sein sollen, und zwar vor allem in der Infrastruktur. Mit mehr eigenem Personal und Partnern beseitigen wir unvermeidbare Störungen so schnell wie möglich. Auch nach extremsten Wetterereignissen geben wir die Gleise spätestens nach 24 Stunden wieder für den Verkehr frei.
4. Unser wichtigster Beitrag für mehr Schienenverkehr ist eine perfekte Infrastruktur
Wir stärken den Wettbewerb zwischen unseren und konzernfremden Verkehrsunternehmen. Wenn wir es allein nicht schaffen, bringen wir unsere Verkehrsunternehmen in Partnerschaften mit externen Unternehmen ein. Vorrangig kümmern wir uns um das, wovon die gesamte Eisenbahnbranche profitiert: eine perfekte Infrastruktur.
5. Wir kommunizieren nachvollziehbar, präzise und transparent
Wir benennen unsere Probleme und Herausforderungen ungeschminkt, unsere Ankündigungen sind konkret und präzise, nur wirklich Neues versehen wir mit dem Wort „neu“. Alle Daten und strategischen Entscheidungen unserer Infrastrukturgesellschaften legen wir offen.
Nachrichtlich: die Überschriften des „Fünf-Punkte-Plan für das Jahr 2019“ der DB vom 17. Januar:
Pressesprecherin
morling(at)netzwerk-bahnen.de
+49 30 5314 9147-1
+49 151 555 081 83